Vitamine von der Fensterbank


Sobald die Weihnachtszeit zu Ende ist, fällt es dem versierten Hobbygärtner schwer noch Ruhe zu bewahren. Gerade dann, wenn die Tage wieder länger werden, oder gar die Sonne draußen scheint, kribbelt es in den Fingern. Eine Möglichkeit etwas zu unternehmen, ergibt sich auf der Fensterbank. Hier kann man schon die ersten Aussaaten vornehmen. Allerdings sollte man sich mit der Anzucht von Jungpflanzen in Geduld üben. Das Tageslicht ist noch nicht ausreichend, um gut entwickelte Jungpflanzen zu bekommen. Man kann jetzt aber schon Kräuter auf der Fensterbank ziehen. Dazu eignet sich die Kresse. Innerhalb weniger Tage keimen die Samen und wachsen zu würzigen Jungpflanzen heran, die aufs Butterbrot oder im Kräuterquark gegessen werden können. Für die Aussaat benötigt man nicht mal Erde. Es reicht, die Samen auf feuchtes Vliespapier zu streuen oder auf Watte. Nach dem Ankeimen dürfen die Samen nicht mehr austrocknen.

Auch Schnittlauch lässt sich gut auf einer hellen Fensterbank vortreiben. Dazu sticht man im Garten Pflanzen aus und taucht sie für kurze Zeit in lauwarmes Wasser. Damit die Pflanzen zügig austreiben, müssen sie vorher Frost bekommen haben. Die Ballen teilt man etwas auf und pflanzt sie mit Erde in Blumentöpfe. Wenn man dies mit einem Abstand von zwei Wochen immer wieder tut, hat man über einen längeren Zeitraum frisches Grün zum Verfeinern der Speisen. Nach dem letzten Schnitt im Frühjahr kann man die Pflanzen dann wieder in den Garten setzen.

Eine weitere Möglichkeit ist das Ansetzen von Sprossen und Keimen. Dazu verwendet man verschiedene Sämereien die man zum Leben erweckt. Wasser, Luft und Wärme sorgen dafür, dass die Keimruhe beendet wird und die Pflanzen zu wachsen beginnen. Das Keimen kann man in Einweckgläsern durchführen, die mit einem durchlässigen Stoff (Gardinenstoff oder Fliegengitter) mit einem Gummi verschlossen werden. Einfacher ist die Verwendung eines Keimapparates. Der Handel bietet unterschiedliche Modelle an. Zunächst kann man die Samen einige Stunden ins Wasser legen. Dann wird das Wasser abgegossen. Wichtig ist es die keimenden Saaten jeden Tag etwa zweimal mit frischem Wasser zu spülen. Die Samen dürfen nicht im Wasser liegen, sonst beginnen sie zu schimmeln. Durch den Keimvorgang verändern sich die Pflanzen. Vitamine, sekundäre Pflanzenstoffe und andere wertvollen Inhaltsstoffe werden gebildet und machen die Sprossen zu einer vitaminreichen Kost. Als Beilage zu Salaten, in Suppen oder mit Quark werden sie gegessen. Die Sprossen müssen genau beobachtet werden. Sobald die Keime schimmeln, dürfen sie nicht mehr gegessen werden. Wenn man die Keimlinge mehrere Tage entwickeln lassen will, ist ein heller Platz an der Fensterbank vorteilhaft. Was kann man zum Keimen verwenden? Es sollten keine Sämereien verwendet werden, die gebeizt wurden. Im Naturkosthandel bekommt man spezielle naturbelassene Samen von Rettich, Radies, Sojabohnen, Mungobohnen und anderen Pflanzen. Geeignet sind auch Getreide wie Roggen oder Weizen. Sprossen und Keime sind Fitmacher und beugen der Frühjahrsmüdigkeit vor.