Einen abwechslungsreichen Tag und eine spannende Reise in die Vergangenheit erlebten die Kinder- und Jugendgruppenbetreuer*innen in der Obst- und Gartenbauvereinen mit ihren Kindern: Um ein mögliches Ausflugsziel für die OGV-Kindergruppen vorzustellen, lud der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Neumarkt i.d.OPf. e.V. seine Kinder- und Jugendgruppenbetreuer*innen mit ihren Kindern zu einer Lehrfahrt nach Eichstätt ein.
Zuerst stand der Besuch des Informationszentrums Naturpark Altmühltal auf dem Programm. Dort führten zwei Naturparkführerinnen durch das Informationszentrum und den Biotopgarten. Das Informationszentrum Naturpark Altmühltal im ehemaligen Eichstätter Kloster Notre Dame du Sacré Coeur eignet sich als der perfekte Einstieg für einen Naturparkbesuch. Erwachsene und Kinder erleben einen Rundgang für alle Sinne bei der Ausstellung „Natur und Freizeit, Kultur und Geschichte“, es gibt verschiedene Stationen zum Hören, Fühlen und Entdecken. Im ersten Stock entdeckt man, was sich im Naturpark Altmühltal alles erleben lässt: Radeln, Wandern, Bootwandern, Klettern, Schifffahrt und vieles mehr. Dabei hat die Gruppe viel Wissenswertes über Geologie, Pflanzen und die Tierwelt erfahren.
Der Biotopgarten des Infozentrums ist der Naturpark im Miniformat. Hier wurden die wichtigsten landschaftsprägenden Naturlebensräume des Altmühl-Jura im Kleinformat angelegt. Ein ganz besonders sinnliches Erlebnis für die Kinder war dabei der Barfußpfad im Biotopgarten. Die OGV Kinder- und Jugendgruppenbetreuer*innen waren sich einig: Das Informationszentrum macht auf jeden Fall Lust wiederzukommen und den Naturpark noch weiter kennenzulernen.
Zweite Station der Lehrfahrt war der Steinbruch Blumenberg bei Eichstätt mit Fossilienschatzsuche. Erdgeschichte zum Anfassen lautet das Motto. Ausgerüstet mit dem nötigen Werkzeug ging es auf die Suche nach Ammoniten, Dinosaurier oder gar dem Urvogel Archaeopteryx! Vor 147 Millionen Jahren lag das heutige Altmühltal mitten in einer Insel- und Lagunenlandschaft, Ammoniten, Raubfische und Krokodile bevölkerten das Jurameer, Dinosaurier durchstreiften das Land. Wenn sie starben, sanken die Körper dieser Urzeitwesen auf den Meeresgrund, wo der Schlamm sie luftdicht umschloss. Schalen und Knochen versteinerten mit der Zeit. Als Fossilien kommen die „Ureinwohner“ des Altmühltals Millionen Jahre später wieder ans Licht. Ein Dino wurde zwar nicht ausgegraben, dennoch war es ein aufregendes Erlebnis die Kalksteinplatten mit Hammer und Meißel zu spalten und dabei die Abdrücke von Dendriten und Seelilien zu entdecken.
Kreisfachberaterin für Gartenkultur, Landespflege und Umweltbildung Christa Englhard, die den Ausflug organisierte, sowie auch alle Teilnehmer*innen sich einig, einen spannenden Tag erlebt zu haben und das Anliegen des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege, in den Nachwuchsgruppen der Obst- und Gartenbauvereine den Bezug zu Heimat, Natur und Kultur, zu fördern konnte mit diesem Ausflug gefördert werden.
Der Tag der Streuobstwiese findet jedes Jahr Ende April als Mitmach- und Erlebnistag statt. Unter dem Motto #streuobstueberall wird in ganz Europa – von Großbritannien bis nach Südtirol und von Transsilvanien bis in die Schweiz gefeiert. Aktive Streuobstfreunde aus ganz Europa veranstalten verschiedenste Aktionen rund um das Immaterielle Kulturerbe „Streuobstanbau“ um auf die Bedeutung von Streuobstwiesen aufmerksam zu machen.
Auch der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege e.V. Neumarkt i.d.OPf. hat sich beteiligt und diesen Tag zum Anlass genommen, alle seine Kinder- und Jugendgruppen der Obst- und Gartenbauvereine zu einem Frühlingsfest auf der Streuobstwiese einzuladen. Rund 150 Kinder und ihre 40 erwachsenen Begleiter aus den Obst- und Gartenbauvereinen im Landkreis Neumarkt kamen am Freitagnachmittag auf die vereinseigene Streuobstwiese des Obst- und Gartenbauvereins Pilsach.
„Ich freue mich, dass so viele Gruppen unserer Einladung gefolgt sind und mit uns heute den Internationalen Tag der Streuobstwiese feiern“, so Kreisverbandsvorsitzender Landrat Willibald Gailler bei der Eröffnung des Festes. „Es ist großartig, dass die Obst- und Gartenbauvereine so eine engagierte Kinder- und Jugendarbeit leisten und die Kinder an die Natur heranführen“. „Dass das Thema Streuobst von größter Bedeutung ist, zeigt auch der Bayerische Streuobstpakt, für den Schutz und Erhalt, aber auch für die Neuschaffung von Streuobstwiesen.“ Der Kreisverbandsvorsitzender bedankte sich bei Bürgermeister Andreas Truber, dass die Gemeinde Pilsach das Grundstück für die Streuobstwiese den Obst- und Gartenbauverein Pilsach zur Verfügung gestellt hat.
Ganz besonderer Dank gebührt dem Obst- und Gartenbauverein mit der Vorsitzenden Maria Baier und dem Streuobstteam mit Adolf Wolf und Michael Lehmeier, die anlässlich des 30 jährigen Jubiläums der Streuobstwiese zu dem Frühlingsfest nach Pilsach eingeladen hatten. Seit 30 Jahren pflegt und hegt der rührige Verein die wunderschöne Obstanlage und stellte sie nun am Internationalen Tag der Streuobstwiese für das Frühlingsfest der Kinder- und Jugendgruppen zur Verfügung.
Das Team des Kreisverbandes und des Landschaftspflegeverbandes Neumarkt i.d.OPf. e.V. hatte ein buntes Programm mit verschiedenen Mitmachaktionen und Informationsangeboten vorbereitet. Entdecken, basteln, fühlen, schmecken, lernen, forschen, kreativ werden – mit allen Sinnen konnten die großen und kleinen Besucher die Streuobstwiese erleben. Die verschiedenen Obstbäume konnten ebenso erforscht werden wie die Blütenpflanzen und die Krabbeltiere der Wiese, die Bienen im Bienenstock, sowie die bunte Vogelwelt. Auch Spiel und Spaß kam nicht zu kurz, z.B. beim Wilhelm Tell Apfelschießen, beim Fotoshooting oder beim Kräftemessen mit dem Ziehtau. Als Erinnerung an den erlebnisreichen Tag auf der Streuobstwiese durfte sich jedes Kind einen Button selbst gestalten und eine eigene Blumenpresse basteln.
Wie lecker der Saft von ungespritzten Äpfeln der Streuobstwiese schmeckt konnten die Kinder an der Saftbar erfahren. Der Obst- und Gartenbauverein Pilsach hatte dafür extra Apfelsaft von der vereinseigenen Streuobstwiese gespendet.
„Wir wollen die Kinder und die Erwachsenen für die wundervollen Streuobstbäume und die vielfältigen Wiesen begeistern“ erklärte Organisatorin, Kreisfachberaterin Christa Englhard. „Durch die verschiedenen Erlebnis- und Mitmach-Stationen wollen wir ein Bewusstsein für die Zusammenhänge in der Natur schaffen, Wissen weitergeben und so zum Erhalt dieses wertvollen Lebensraumes für Tiere und Pflanzen beitragen“.