Herbstzeit ist Erntezeit

Während frühen Apfelsoorten bereits im Spätsommer abgeerntet wurden und schnell verzehrt oder verarbeiet werden müssen, lassen sich die Herbstsorten in der Regel zumindest einige Wochen und Monate lagern. Voraussetzung ist ein kühler Keller mit höherer Luftfeuchtigkeit. Alternativen sind Schuppen, frostfreie Dachböden oder ein Platz in der Garage zu Lagerung geeignet. Eingelagert werden sollten nur gut ausgereifte, gesunde Früchte, die sorgfältig geerntet werden müssen. Dabei ist auch darauf zu achten, dass die Früchte nicht überreif sind.

Die Pflückreife der Früchte erkennt man dran, dass sich die Früchte bei Ernten leicht durch vorsichtiges Drehen vom Baum ablösen lassen. Auch die braune Verfärbung der Kerne ist ein gutes Zeichen. Sinnvoll ist es, gleich beim Pflücken die Früchte zu sortieren. Nur die Schönen, ohne Faulstelle, ohne Stippeflecken, ohne glasige Wassereinlagerungen, ohne Löcher verursacht durch den Apfelwickler, sollen eingelagert werden. Die geernteten Früchte sollten am besten einlagig in Kisten eingelegt werden. Auf dem Lager ist eine regelmäßige Kontrolle angesagt. Dabei werden die fauligen Früchte gleich entfernt, bevor sie die gesunden anstecken können.

Was passiert mit den nicht eingelagerten Früchten? Man kann sie zu Saft verarbeiten.  Andere Möglichkeiten sind die Verarbeitung zu Apfelmus, zu Birnenschnitz, die man durch Einwecken haltbar machen kann. Eine Köstlichkeit stellen auch Birnen in Rotwein dar. Wohlschmeckendes Apfelgelee macht man eher aus noch nicht ganz reifen Fallobst, weil hier der Pektingehalt noch höher ist. Eine weitere Variante ist das Haltbarmachen durch Trocknen. Dazu wird das Kernhaus ausgestochen und dünne Ringe im Backofen oder in einem Dörrapparat getrocknet.

Ärgerlich sind die vorzeitig abfallenden und faulenden Früchte. Was steckt dahinter? Die Ursache ist in der Regel vielfältiger Natur. Meist sieht man an den Äpfeln, aber auch an Birnen Löcher, die vom Apfelwickler, einem Schmetterling, hervorgerufen werden. Der gefürchtete „Wurm“ im Apfel frisst sich als kleine Larve in die Früchte ein. An den Wunden können nun Pilze wie die Monilia eindringen. Der ringförmig sich ausbreitende Pilz vernichtet dann die Früchte in kurzer Zeit. Was ist zu tun? Die befallenen Früchte sollten möglichst rechtzeitig aufgesammelt werden, damit der Apfelwickler sich nicht verpuppen kann. Eine direkte Bekämpfung ist nur zur Eiablage der Weibchen erfolgreich. Meist treten zwei Generationen auf. Die erste Generation taucht im Mai/Juni auf und eine zweite im August. Durch das Aufhängen von Sexuallockstofffallen kann die Flugzeit genauer kontrolliert werden. Durch das Ausbringen von Schlupfwespen oder durch Spritzen mit dem „Apfelgranulose-virus“ kann die Raupe vor dem Eindringen in die Frucht erwischt werden.

Wer Obst übrig hat, kann die Früchte auch bei der alljährlichen Sammelaktion des Landschaftspflegeverbandes Neumarkt für die Juradistl Apfelschorle abgeben. Näheres ist zu erfragen bei Ralf Bundesmann Tel. 09181 / 470 – 338.