Grüner Rasen oder bunte Wiese

Hitze und Trockenheit prägen mittlerweile unsere Sommer. Wird nicht ständige gegossen, verwandeln sich Rasenflächen schnell in trostlose Wüsten: vertrocknet, braun verbrannt und mit nur einzelnen ungeliebten Tiefwurzlern wie den Löwenzahn bestückt. Ein Bild, das sich in Zukunft verstärken wird.

Die Frage ist, wie wir in den Gärten damit umgehen. Ein intensives Beregnen wird wegen der zunehmenden Wasserknappheit nicht möglich sein. Deshalb ist man sicher gut beraten, sich Gedanken zu machen wie wir zukünftig im Garten vorgehen wollen. Auch Blumenbeete mit Pflanzen, die einen höheren Wasserbedarf haben werden nach und nach verschwinden. In der Natur gibt es jedoch Gott sei Dank eine ganze Reihe von Gewächsen, die mit wenig Wasser auskommen und die an Trockenheit gewöhnt sind. Diese Pflanzen werden zunehmend unsere Gartenbilder bestimmen. Als Alternative zu eintönigen Rasenflächen kann ein Blumenrasen gelten. Je nach Lage und Bodenaufbau versteht man darunter eine Pflanzengemeinschaft, die nicht höher als etwa 15 bis 20 cm hoch wird. Die Fläche wird nur hin und wieder gemäht, maximal 5 – 7 mal pro Jahr. Meist genügt es, die Mähintervalle zu vergrößern und zu beobachten, welche Pflanzen sich von selbst einstellen. Gänseblümchen, Günsel, verschiedene Löwenzahnarten und Ehrenpreis sind häufige Gäste. Wenn Flächen neu gestaltet werden, kann man von Beginn an auf ein mageres Substrat achten. Hier lassen sich dann spezielle trockenheitsverträgliche Pflanzen einsäen. Man wird die Erfahrung machen, dass die Blütenvielfalt größer wird, je geringer der Anteil an Nährstoffen im Boden ist.

Blütenreiche Wiesen sind nicht nur eine Augenweide, sondern auch ein wertvoller Beitrag für die Artenvielfalt. Gerade in den Sommermonaten leiden viele Insekten unter Futtermangel. Deshalb ist es wichtig, dass auch in den Gärten ein ausreichendes Blütenangebot vorhanden ist. Und wenn dann nach der Blüte das Mähen auf herkömmliche Weise mit der Sense vorgenommen wird, dann ist das nicht nur ein Beitrag um den Motorenkrach in den Gärten zu mindern, sondern ein Beitrag für die eigene Gesundheit. Das schweißtreibende Mähen mit der Sense fällt dann als „Ökorobic“ in die Kategorie sportlicher Betätigung im eigenen Garten.

Wer seinen Garten nachhaltig gestalten und pflegen will, wird sich bald von den eintönigen grünen Rasenflächen verabschieden. Damit ist auch die Anschaffung eines Rasenroboters überflüssig, der nur dafür sorgt, dass keine Vielfalt sich entwickeln kann.