Die Sommergemüse wie Tomaten, Gurken oder Zucchini sind schon von den Gemüsebeeten abgeräumt. Die kühlen Temperaturen und vor allem der Mehltau und andere Pilzkrankheiten haben ihnen ein Ende bereitet. Jetzt gilt es die verbliebenen Gemüsearten zu beobachten. Viele Hobbygärtner machen den Fehler, dass sie im Herbst schnell alles abräumen möchten, um dann die winterliche Ruhepause rechtzeitig zu genießen. Bedingt durch die Klimaveränderungen ist offensichtlich auch das Gartenjahr verlängert worden. Nach einzelnen Frösten wird es oft wieder milder. Deshalb sollten die unempfindlichen Kulturen möglichst lange auf den Beeten stehen bleiben. Gerade jetzt bei den ausgeglichenen Temperaturen gibt es noch einen Zuwachs bei den Wurzelgemüsen oder auch eine Zunahme an wertvollen Inhaltsstoffen. Möhren, Rote Rüben oder Winterrettiche sollten möglichst lange auf den Beeten bleiben. Wenn das Wetter es erforderlich macht, werden diese an einem möglichst trockenen Tag vorsichtig ausgegraben. Man entfernt die Blätter und lagert die Wurzeln ein. Dazu eignet sich ein kalter, frostfreier Raum. Um die Wasserverluste gering zu halten, werden die unbeschädigten Wurzeln in Erde oder feuchtem Sand eingegraben. Wer Chicoree im Garten angebaut hat, sollte diesen bis in den November stehen lassen. Wenn dann die Blätter abgefroren oder verwelkt sind, gräbt man die Wurzeln vorsichtig aus, schneidet die Blätter etwa 1 cm über dem Wurzelhals ab und lagert sie wie vorher beschrieben ein. In den Wintermonaten kann man dann die Wurzeln satzweise in abgedunkelten Eimern bei Temperaturen um 15° C antreiben.
Auch die Schwarzwurzeln können im Boden bleiben. Ihnen macht die Kälte nichts aus. Bei Bedarf kann man dann bei offenen Boden die Wurzeln frisch ernten. Durch das Einlagern verlieren die Wurzeln an Feuchtigkeit und runzeln zusammen.
Nicht vergessen darf man die Herbst- und Wintersalate. Sie vertragen leichte Fröste oft ohne Schaden. Am empfindlichsten sind Endivie und Chinakohl. Diese sollte rechtzeitig geerntet werden. Man kann sie in Papier einwickeln und in einem kalten Raum lagern. Der robustere Zuckerhutsalat kann etwas länger auf dem Beet bleiben. Vor dem Einbruch des Winters wird er dann an einem trockenen Tag geerntet, eingewickelt in Papier, aufrechtstehend z. B. in Kisten aufbewahrt. So hat man diese Salate bis weit in den Winter hinein frisch zur Verfügung.
Eine Reihe von Gemüsepflanzen ist winterhart. Fröste schaden diesen Pflanzen wenig. Den Feldsalat kann man auf dem Beet belassen. Hilfreich ist eine Abdeckung mit Vlies. Porree und Grünkohl halten einiges aus. Problematisch ist lediglich zum Ende des Winters der ständige Wechsel zwischen gefrieren und auftauen. Das macht die Pflanzen mürbe und zerstört nach und nach die Blätter. Deshalb sollten sie dann rechtzeitig vom Beet genommen werden.
Durch eine gezielte Anbauplanung, kann man sich über eine lange Zeit mit frischem Gemüse aus dem Garten ernähren.