Reise in englische Gartenparadiese

Lehrfahrt des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege Neumarkt i.d.OPf. führte in die englische Grafschaft Kent im Südosten des Landes

 

Berauschend schöne Gartenanlagen, steil ins Meer abfallende Kreisfelsen und das pulsierende London – die Lehrfahrt des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege Neumarkt i.d.OPf. nach Südengland begeisterte die 38 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 13 Obst- und Gartenbauvereien.

Schon seit drei Jahren war die Reise in die englische Grafschaft Kent im Südosten Großbritanniens geplant und musste aufgrund von Corona mehrfach verschoben werden. „Ich freue mich unglaublich, dass es jetzt endlich losgeht in den ‚Garden of England“, wie man die Grafschaft Kent auch nennt“, betonte Keisverbandsgeschäftsführer Werner Thumann, der gemeinsam mit Kreisfachberaterin Theresa Linhard Fahrt und Programm geplant und organisiert hat, zum Start in der Nacht am Sonntag, 2. Juli.  In Calais, Frankreich angekommen, brachte sie der Shuttle durch den Eurotunnel nach Großbritannien. Nach rund 14 Stunden Busreise mit MerzReisen erreichte die Gruppe ihr Hotel im südöstlichen Speckgürtel von London.

Schon am nächsten Tag war klar: Die aufregenden und langen Reisestunden haben sich gelohnt, der „Garden of England“ hält was er verspricht! Die 48 Hektar große Gartenfläche rund um das Herrenhaus Penshurst zeigte sich von ihrer schönsten Seite. Die Geschichte der Penshurst Gärten reicht zurück bis ins 14. Jahrhundert, weite Teile sind immer noch so wie zu Zeiten von Queen Elisabeth I. Beeindruckend sind die verschiedenen Gartenräume, immer wieder öffnen sich neue, überraschende Perspektiven.

Im Anschluss an dieses Gartenparadies führte der Weg hinunter zur Küste, an die Landesspitze im Süden, wo der mit 162 Metern höchste Kreidefelsen Englands „Beachy Head“ bewundert werden konnte. Auf der Fahrt von dort nach Brighton wurde dann immer deutlicher, warum man von Kent als „Garden of England“ spricht! Kent ist unglaublich grün und ebenso Platz für Obst-, Wein- und Hopfenanbau, wie für Tierhaltung, Landwirtschaft und englische Gartenkunst.

Kaum die Eindrücke des ersten Tages verarbeitet, begann der zweite Tage nicht weniger spannend. Nach einer Stadtrundfahrt durch London führte der Weg am Nachmittag zu den Kew Garden‘s im Westen der Metropole. Von Arboretum bis Alpiner Steingarten – das Weltkulturerbe „Kew Garden`s“ beheimatet über 50.000 Pflanzenarten aus der ganzen Welt.

Der dritte Tag der Lehrfahrt begann mit einem Besuch von Sissinghurst Castle und Garden - dem Inbegriff der englischen Gartenkunst. Man spürt es sofort: Diesen Titel trägt dieser Ort zu Recht. Der Garten ist Ausdruck der Liebe und des gärtnerischen Ehrgeizes des Paares Vita Sackville-West und Harold Nicolson. In den frühen 1930er Jahren kreierte das Paar wunderschöne Gartenräume mit verschiedenen Akzenten. Spätestens der Blick vom Aussichtsturm des Hauses aus entlockte auch dem letzten Zweifler ein Staunen. Den Abschluss der Lehrfahrt machte „Great Dixter“. Das historische Haus mit den wilden Gärten war das Familienhaus des Gärtners und Buchautors Christopher Lloyd. Heute, als Eigentum einer privaten Stiftung, ist Great Dixter Zentrum für gärtnerische Bildung und Pilgerort für leidenschaftliche Gärtner aus der ganzen Welt.

Nach vier spannenden und erlebnisreichen Tagen machte sich der Bus am Donnerstagmorgen mit 38 zufriedenen und glücklichen Teilnehmern auf den Weg zurück in die Heimat. Manch einer plante geistig schon sein englisches Staudenbeet im eigenen Garten, der andere brachte schon Ideen für die nächste mehrtätige Lehrfahrt ein.

 

13.07.2023 | 06:52

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